Nach dem Streik kommen jetzt die ersten Maßnahmen

[Florian R.]

Jetzt kommen 2000 Stellen unter die Räder
Vorstandsposten einsparen Weiteres Personal abbauen mehr private Bus-Linien Sparkurs soll Tarife stabil halten

Wochenlang standen bei der BVG Busse und Bahnen still. Nach dem Tarifabschluss droht jetzt ein Sparprogramm.

Gute Nachricht für BVG-Kunden: Trotz des jüngsten Tarifabschlusses sollen die Fahrpreise in den nächsten Jahren nicht steigen. Die SPD plant stattdessen beim landeseigenen Unternehmen drastische Einschnitte mit Personalabbau.

Treffen soll es diesmal auch die BVG-Spitze. "Die Stelle von Technik-Vorstand Thomas Necker kann Ende 2008 ersatzlos gestrichen werden", sagt SPD-Fraktionsgeschäftsführer Christian Gaebler. 285 000 Euro könnten dadurch im Jahr eingespart werden. Necker koordiniert derzeit die Arbeit von (4!) Direktoren, die für die Bereiche Straßenbahn, Bus, U-Bahn und Infrastruktur zuständig sind. Deren Jobs sollen im kommenden Jahr "fachlich aufgewertet" werden. Blieben unterm Strich nur noch zwei Vorstands-Bosse übrig – Andreas Sturmowski (Jahresgehalt 314 000 Euro) und Lothar Zweiniger (rund 260 000 Euro).

Auch die Zahl der derzeit rund 12 000 "einfachen" Mitarbeiter wird in den nächsten Jahren weiter sinken. "10 000 Beschäftigte brauchen wir zur Aufrechterhaltung des jetzigen Verkehrsbetriebs", räumt BVG-Sprecherin Petra Reetz ein.

2000 Stellen könnten somit aus Kostengründen wegfallen – nicht im Schienen- und Kundenbereich, dafür aber in der Verwaltung, durch altersbedingtes Ausscheiden von Mitarbeitern oder Fluktuation.

Auch der Anteil privater Bus-Linien soll erhöht werden, fordert Chtistian Gaebler. Derzeit liegt dieser bei 10 Prozent. Auch TU-Verkehrsexperte Jürgen Siegmann ist überzeugt: Nicht alle 150 Linien der Großen Gelben sind wirklich ausgelastet, besonders am Stadtrand gebe es noch viele Einsparmöglichkeiten (KURIER berichtete).

Berliner Kurier, 14.05.2008

[turboschnecke]

uiuiui! Die BVG steht ja ganz schön in den Schlagzeilen. Und die machen ganz schön Minus im Jahr. Aber was daraus dann wird, weiß ich nicht.