Hallo zusammen,
kurz ein Wort vorweg: Ich bin neu hier in diesen Forum, zumindest als Schreiber. Mancher wird mich aus dem Bahninfo-Forum oder von Drehscheibe Online kennen. Ich bin kein Busexperte und auch kein Busfan, aber einige Themen finde ich doch sehr interessant.
Nun zum Thema:
Das Münchner Betriebskonzept hat mir Frederik Buchleitner (
Betreiber und Hauptautor von http://www.tramreport.de) folgendermaßen beschrieben:
Hauptidee in München ist der Einsatz auf zeitweise stark frequentierten Linien (53, 60, Schülerfahrten), wovon die Buszüge dann später auf Hauptlinien wechseln, oder auch der Einsatz im SEV. Abends werden diese Kurse dann durch Gelenkbusse oder Solobusse von privaten Subunternehmern oder auch neu ausrückende Busse mit neuen Fahrern aus dem Betriebshof getauscht.
Tagsüber wird nicht gekuppelt. Am Wochenende bleiben die Busanhänger (außer für SEV) im Betriebshof.
In München gibt es nur ab 20:00 Abends Vorneinstieg, wie dies auch bei vielen anderen Verkehrsgesellschaften üblich ist. Durch das oben beschriebene Betriebskonzept stehen die Buszüge damit in München nicht im Widerspruch zur dortigen Vorneinstiegs-Regelung.
Die MVG nennt offiziell als wesentlichen Vorteil die Flexibilität: So könne das Platzangebot durch Abkuppeln des Anhängers ohne großen Aufwand bedarfsgerecht und damit besonders wirtschaftlich auf die Nachfrage ausgerichtet werden. Im Gegensatz zum Doppelgelenkbus mit ähnlicher Kapazität sei der Einsatz für Münchner Erfordernisse wirtschaftlicher und umweltfreundlicher: Der Anhänger habe eine längere Lebensdauer als das Zugfahrzeug und verbrauche nicht unnötig Energie für Überkapazitäten in Schwachlastzeiten.
Wie gesagt, ich bin kein Experte für den Busbetrieb, aber es wird in Berlin vermutlich ähnliche passende Szenarien geben. In München ist ja auch nicht davon die Rede, die Gelenkbusse in großem Maßstab durch Buszüge zu ersetzen, sondern nur dort, wo die nötige Kapazität anders nicht wirtschaftlich(er) erreichbar ist und sich ein passendes Einsatzkonzept realisieren lässt.
Viele Grüße
Manuel