Einige Fragen zu ap-Wagen (Historisch)

Hier könnt ihr über historische Dinge wie z.B. alte Fahrzeuge, ehemalige Linienführungen oder über stillgelegte Betriebshöfe sprechen.
Britzer Junge
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Einige Fragen zu ap-Wagen (Historisch)

Ungelesener Beitrag von Britzer Junge » Samstag 12. November 2016, 13:08

Mir ist da eine Frage(*) in den Sinn gekommen was frühere ap-Wagen betrifft z.b. bei der Deutschlandhalle oder Messen allgemein im früheren West-Berlin.
Ich hab auch noch im Kopf das es da 4er Busse gab mit verschiedenen Endstellen. Wie aber wurden die ermittelt?

War es Hof abhängig? D.h. Hof S + C fuhren bis John-F.-Kennedy-Platz, Hof B weiter bis Golßener Str. oder Harzer Str.?

Beim 94er am Olympiastadion ist es einfacher, da dürften eh nur Spandauer gefahren sein.

Gab es zudem Umlaufpläne für ap-Wagen?

Man konnte im vornherein doch nicht wissen wann Veranstaltungen enden, wie z.b. in der Deutschland- oder Messehalle.

Welche ap-Linien gab es überhaupt?
Spontan fallen mir nur die Linien 4 (auch die Tage der offenen Tür auf dem Flughafen Tegel), 48 (Philharmonie), 94 ein, sowie die Messelinien zum Flughafen Tegel, aber die hatten wohl einen festen Fahrplan.

Vielen Dank für etwaige Antworten.
(*)= sind dann doch mehrere geworden ;-)
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Klausi1971
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Re: Einige Fragen zu ap-Wagen (Historisch)

Ungelesener Beitrag von Klausi1971 » Samstag 12. November 2016, 17:16

Mahlzeit!
Zu deinen Fragen hab ich so die eine oder andere Antwort.
Zur Deutschlandhalle:
Zum 4E AP waren meist die Wagen von C unterwegs. Die Endpunkte haben meist die VMs vor Ort festgelegt. An der Deutschlandhalle gabs aber auch E AP zum U Kaiserdamm und 69E AP.

Zum Olympiastadion, Waldbühne und Maifeld 94E AP:
Dort fuhren unter anderem alle Betriebshöfe aus dem Westteil Berlins mit. Wobei bei Fahrten nach Spandau wurden in der Regel meist nur die Spandauer hingeführt. Der Rest fuhr in der Regel bis hin zum Hardenbergplatz.

Philharmonie:
Da gabs die Regel bei der Einteilung des Endziehls, das die VMs vor Ort Die Lichterfelder Wagen vom 48E AP meist bis Hindenburgdamm fuhren. Die Wagen von Zehlendorf fuhren in der Regel bis zur Winfriedstraße. Die Fahrgäste die dann bis zur Bussealle wolten, fuhren meist mit den T Wagen mit.
Auch gabs an der Flöte auch vom Hof C 2 Wagen als 29E AP in Richtung Roseneck und 2 Wagen 83E AP vom Hof U nach Wedding Müllerstr E. Fennstraße fuhren.

Wannsee:
Gab es noch den 66E AP mit Aufstellung (so meine Erinnerung) in der Scharfestraße (Glienicker Str.)

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Linie67
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Re: Einige Fragen zu ap-Wagen (Historisch)

Ungelesener Beitrag von Linie67 » Sonntag 13. November 2016, 11:09

Die Helmholtzstr. war auch auf dem 4AP.....Micha, den Spandauer hätte der VM nicht bis Neukölln geschickt, es gab auch Fahrten bis Fehrbelliner Platz.
Die Endstellen beim 4er hatte man ja schon aus dem Betrieb Mo-Fr., als 4E1 und 4E2. Bei der Deutschlandhalle musste mindestens 1 x 4Ap bis Harzer Str. fahren, der stand denn z.B. etwas weiter hinten.
Zum 94er : 94Ap wurde von allen Höfen gefahren, auf den früheren "Brosebändern" war auf allen Höfen der 94er mit drauf. Besonders bei Großveranstaltungen im Olympiastadion hätte Spandau nicht genügend Busse gehabt.
Bei Veranstaltungen Olympiastadion und Philharmonie gab es Umlaufpläne für 94AP und 48AP(wegen Anfahrt , Abfahrt nach Veranstaltungsende). Das Ende einer Veranstaltung war zumindest geplant. Spandau hat bei Veranstaltungsende die Fahrten nach Spandau übernommen.
Als Beispiel : Philharmonie Konzertbeginn 15.00, Einsetzen der AP-Wagen ab ca. 13.00. Konzert bis z.B. 17.00. Reservedienst für die Fahrer z.B. von 12.30-19.30, in der Reserve 48AP.
Wenn eine Veranstaltung etwas länger dauerte und die Fahrer erst nach Ende der Dienstzeit auf den Hof kamen, wurde Mehrleistung eingetragen.

Die Messelinien hatten festen Fahrplan. Bei erkennbarem Bedarf hätte der VM vor dem Messegelände noch einen Zusatzbus anfordern können.
MFG Rolf
MFG Rolf

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KDA
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Re: Einige Fragen zu ap-Wagen (Historisch)

Ungelesener Beitrag von KDA » Sonntag 13. November 2016, 13:24

Hallo und Guten Tag!
Spontan fallen mir nur die Linien 4 (auch die Tage der offenen Tür auf dem Flughafen Tegel)
Ich denke Du meinst den Flughafen Tempelhof :-)

Linie 67 hat ja schon ausführlich grundsätzlich zur Sache ausgeführt.

Ich habe einen Umlaufplan zur AAA 1992 des zusätzlich eingerichteten 149E8. Zwar stammt der aus einer späteren Zeitepoche als angefragt, aber das Grundschema dürfte auch früher schon gegolten haben. Von daher vielleicht doch zum Thema passend. Die Hinfahrten Zoo-Masurenallee erfolgten nach Plan und zwar nur in Lastrichtung. Danach waren nur Fahrten auf Anweisung vorgesehen. Der Wageneinsatz erfolgte von M(2), H(2), C(1).

Als weitere Linien fallen mir die 9 sowie 21/62 ein.
9er für Fahrten ab Tegel für stark verspätete Ankünfte nach Betriebsschluß, sowie an sehr starken Verkehrstagen.
62 und 21? für Fahrten zum/vom Deutsch-französischen Volksfest am Kurt-Schumacher-Damm. Ich meine in den 80ern dafür ap-Masten auf dem Saatwinkler Damm unterhalb der Autobahnbrücke gesehen zu haben.

Viele Grüße
Klaus

Britzer Junge
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Re: Einige Fragen zu ap-Wagen (Historisch)

Ungelesener Beitrag von Britzer Junge » Montag 14. November 2016, 07:55

Danke für die sehr interessanten Antworten.

Wofür gab es auf dem 66er AP-Wagen?

@KDA, natürlich meinte ich den Flughafen Tempelhof.
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Re: Einige Fragen zu ap-Wagen (Historisch)

Ungelesener Beitrag von Klausi1971 » Montag 14. November 2016, 12:06

Wannsee war sehr belebt an den Wochenenden. Die S Bahn fuhr damals noch nicht und die Leute wurden mit dem Bus über die AVUS gefahren.
Zur Aufstellung an der Scharfestraße würde ich sagen, dass es aus mangelnden Platz am Bahnhof Wannsee war.

Britzer Junge
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Re: Einige Fragen zu ap-Wagen (Historisch)

Ungelesener Beitrag von Britzer Junge » Montag 14. November 2016, 19:48

Aha. Danke. Wundert mich etwas da man ja die Schmetterlingslinien hatte.
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KDA
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Re: Einige Fragen zu ap-Wagen (Historisch)

Ungelesener Beitrag von KDA » Freitag 18. November 2016, 08:34

Hallo,
die E-Schmetterlingslinien nahmen den Weg über die Havelchausee und fuhren nur bis zum Theo? Der 66er fuhr zwischen "Spinnerbrücke" und AD Funkturm ohne Halt über die AVUS zum Zoo und dürfte dabei um einiges schneller gewesen sein. Die Dreiecklinien ebenfalls zum Zoo hatten Sondertarif. Interessant hierbei ist, dass auf dem 66er, als reine Einmannlinie, wahrscheinlich für diesem Ausflugsverkehr, auch D2U verkehrten!
Welche ap-Linien gab es überhaupt?
Im November gab es, sehr wahrscheinlich, noch außerplanmäßige Fahrten zu den Friedhöfen. Meiner Erinnerung gab es dafür auch Aushänge in den Bussen. In den Verkehrsblättern müssten solche Aushänge auch abgedruckt gewesen sein.
An Linien fallen mir spontan der 34/134 ein. Leider auch außerhalb des angefragten Zeitraums liegend, habe ich die Info das zum Totensonntag 1992 insgesamt drei AP-Serien des 134 verkehrten.
Zu den Friedhöfen an der Seestraße dürfte es sogar außerplanmäßigen Straßenverkehr gegeben haben.

Viele Grüße
Klaus

Britzer Junge
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Re: Einige Fragen zu ap-Wagen (Historisch)

Ungelesener Beitrag von Britzer Junge » Freitag 18. November 2016, 10:14

Der Friedhofsverkehr mit Straßenbahnen ist mir durch diverse Literatur bekannt. Das ist zudem länger her als der Zeitraum an den ich hier dachte bei Threaderöffnung.

Mit dem 66er bin ich dennoch ab und an gefahren als Kind.

Wie war denn damals z.b.mit der Pfaueninsel?
Oder fuhr der 6er schon von Anfang an mit einigen Fahrten dorthin?

Es gab ja auch andere Großveranstaltungen die Berlin bewältigen mußte.
Papst Johannes Paul war mal zu Gast, das Turnfest fand hier mal statt, die BUGA (ich weiß, da gab es E-Linien), Kirchentage.

Um in der weiteren Vergangenheit zu bleiben,
Als das Passierscheinabkommen erstmals in Kraft trat (Ende der 60er?), wurden die Linien zu den Grenzübergängen doch sicher auch verstärkt.

Leider hab ich keine Jahrgänge der Verkehrsblätter vor 1990 oder Fahrplanhefte vor 1972 zuhause um diese Fragen zu vermeiden.
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Re: Einige Fragen zu ap-Wagen (Historisch)

Ungelesener Beitrag von B-V 3313 » Freitag 25. November 2016, 10:29

Zu den Passierscheinabkommen gab es z.B. 94E vom Kontrollpunkt Staaken bis Heerstraße E. Pillnitzer Weg.

Dann wären da noch Ap-Leistungen zum Erntedankfest im Johannesstift (54E), zum Weihnachtsmarkt (34E) von Rathaus Spandau bis Neukladower Allee, zum Tag der offenen Tür bei der Polizei an der Charlottenburger Chaussee (5E, 54E) und bei Veranstaltungen im Olympiastadion (5E, 54E). Zum Spandauer Waldlauf gab es zusätzliche 34E. Übrigens fuhren bei Bedarf selbstverständlich auch Spandauer Ap-Wagen auf dem 4E nach Neukölln und auf dem 92E/ 94E zum Zoo. Spandau hatte auch 69E bei Veranstaltungen in der Deutschlandhalle. Bei Veranstaltungen durften die BVGer auch meistens zuschauen. Anfangs reichten bei Hertha z.B. die BVG-Klamotten aus, später verteilte der zuständige OVM dann spezielle Ausweise. Nach der 75. Minute war aber Ende mit Fußball schauen und die Kollegen mussten zu den Wagen gehen. Lag Hertha* früh hoch zurück, dann schon wesentlich früher.

Bei den Friedhofsverstärkern wurde auch mit Standschaffnern gearbeitet und teilweise gab es früher auch sonntags Ap-Wagen zu den Krankenhäusern. Das war dann der "Besuchstag" - heute unvorstellbar.

Der "berühmteste" Ap-Wagen dürfte 3840 als 130E von Ruhleben zum Rathaus Spandau sein, der dort dann von "Manni" entwendet wurde. Die Fahrt endete auf dem südlichen Berliner Ring mit einem kaputten Funkwagen... :lach2

*Gleiches galt auch bei anderen Spielen (DFB-Pokal etc.).
Viele Grüße
B-V 3313

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